Traditionen in Portugal
Fado – die Seele Portugals
Der Fado ist die Volksmusik Portugals und fest in allen Gesellschaftsschichten verankert. Du wirst keinen Landsmann treffen, der nicht mindestens ein Lied mitsingen kann. Nicht jeder Portugiese liebt den Fado – aber jeder kennt ihn.
Er ist Ausdruck des Saudade, dem Lebensgefühl der Portugiesen. Es ist schwer, die Saudade und den Fado zu erklären. Die Musik ist schwermütig, melancholisch und dennoch dem Leben zugewandt. Fado – so sagen es die Portugiesen – geht direkt ins Herz und ist Emotionen pur. Er spricht deine Gefühle an und nimmt dich ganz persönlich mit.
Nationale Feiertage und Feste
Es gibt eine Reihe von nationalen Feiertagen in Portugal, die landesweit begangen werden. Der Dia de Liberdade wird jährlich am 25. April begangen und erinnert an die Nelkenrevolution im Jahr 1974. Traditionell wird er mit Nelken und der Farbe Rot gefeiert. Zu Ehren des Nationaldichters Luís de Camões findet jedes Jahr am 10. Juni der Dia de Portugal statt. Jedes Jahr werden die Feierlichkeiten in einer anderen Stadt ausgetragen. Nicht nur im Land selbst, sondern auch im Ausland feiern Portugiesen diesen Feiertag.
Viele Feste haben einen religiösen Ursprung. So verwandelt sich Lissabon zum Festa Santo António jedes Jahr am 13. Juni zu einer großen Prachtmeile. Heiraten an diesem Tag ist besonders populär, die »Casamentos de Santo António« sollen besonders viel Glück bringen. Auch in Porto wird der Schutzpatron der Stadt würdig gefeiert. Das Festa São João wird jedes Jahr am 24. Juni mit farbenprächtigen Umzügen gefeiert.
Fátima – heiliger Wallfahrtsort
Rund 130 Kilometer nördlich von Lissabon liegt Fátima. Er ist der heiligste Wallfahrtsort des Landes und wird von vielen Kranken besucht. Sie kommen mit der Hoffnung auf eine wundersame Heilung nach Fatima.
Für viele Katholiken ist Fatima der letzte heilige Ort in Portugal, entsprechend schützen die Gläubigen ihren Wallfahrtsort. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wollen drei Hirtenkinder an diesem Ort die Erscheinung der Jungfrau Maria gesehen haben. 1930 wurde der Ort heiliggesprochen. Heute befindet sich an diesem Ort die viertgrößte katholische Kirche der Welt.
Stierkämpfe in Portugal
Die Tourada – der Stierkampf – ist auf der iberischen Halbinsel hoch umstritten. In Portugal wird er vor allem im Nordosten noch betrieben. Es ist die Region Ribatejo, die landesweit für die spektakulärsten Stierkämpfe bekannt ist. Es gibt ein paar Unterschiede zwischen den Kämpfen in Spanien und Portugal.
Bei einem Stierkampf hierzulande wird das Tier das Spektakel überleben. Bereits 1836 haben die Behörden ein Gesetz erlassen, das die Tötung eines Stieres untersagt. Die Hörner des Tieres sind mit einer Ledermütze abgedeckt, so soll der Stierkämpfer geschützt werden. Er reitet in der Praça de Toiros – der Stierkampfarena – auf einem Pferd und reizt das Tier. Anschließend steigt er vom Pferd und überwältigt unbewaffnet, von sieben Männern unterstützt, das Tier.
Kunstandwerk in Portugal
Das Kunsthandwerk hat eine lange Tradition in Portugal, die bis heute gelebt wird. Es waren früher vor allem Kunsthandwerker aus den Provinzen, die Alltagsgegenstände herstellten. Die schwarze Keramik wurde schon viele tausende Jahre v. Chr. Geburt betrieben, andere Künste kamen mit der Zeit hinzu.
Heute sind Handwerksgüter aus Keramik, Porzellan und Glas in der ganzen Welt bekannt. Du wirst kaum eine Reise nach Portugal abschließen ohne nicht mindestens ein Souvenir eines heimischen Kunsthandwerkers im Gepäck zu haben. Besonders beliebt bei Touristen sind Azulejos und die Klöppelspitzenarbeiten, die in mühevoller Handarbeit hergestellt werden. Landesweit findest du spezielle Märkte mit Kunsthandwerk, die einzigartige Waren verkaufen.
Trachten in Portugal
Eine weitere Tradition in dem Land haben Trachten, die regional sehr unterschiedlich ausfallen. In der Region Alentejo tragen viele Hirten und Rinderzüchter traditionelle Kleidung mit rot-grünen Mützen und kurze Jacken mit Kracken aus Wildtierpelz. Weiter oben im Norden – in der Weinregion Alto Douro – tragen Schäfer bis heute Umhänge aus Stroh.
Nicht nur die Landwirte haben ihre eigenen Trachten. In den nördlichen Distrikten werden bei Hochzeiten sehr farbintensive Trachten getragen, oft in den Nationalfarben Portugals. Dazu tragen die Damen Goldschmuck und eine Kopfbedeckung. Wenn du einen Einblick in die Trachten des Landes haben möchtest, solltest du das Trachtenmuseum in Viana do Castelo besuchen.
Erfahre alles zu den wichtigsten Traditionen in Portugal
Stierkampf in Portugal
Der Stierkampf in Portugal ist eine jahrhundertealte Tradition, die an vielen Orten im Land stattfindet. Die Stierkampfsaison geht jedes Jahr von Ostersonntag bis Ende Oktober.
Kunsthandwerk in Portugal
Fliesen, Decken und Goldschmuck aus Portugal sind ein perfektes Souvenir und ein beliebtes Geschenk für sich selbst und andere. Wir geben einen Überblick und verraten die besten Adressen und Märkte.
Azulejos – Portugals wunderschöne Keramikfliesen
Aus dem portugiesischen Straßenbild sind sie nicht wegzudenken: Die Azulejos. Sie begegnen dir an Brunnen und in Hauseingängen, in Schlössern und in Kirchen. Gemeint sind die oft blauen, hin und wieder auch bunten Keramikfliesen.
Portugiesische Nationalhymne
»A Portuguesa« – die Nationalhymne Portugals – stammt aus der Feder des Poeten Henrique Lopes de Mendonça. Das Werk wurde 1890/91 von Alfredo Keil komponiert und ist seit 1911 die offizielle portugiesische Hymne.
Religion in Portugal
Die große Mehrheit der Einwohner Portugals bekennt sich zum katholischen Glauben. Die Religion spielt auch noch heute eine wichtige Rolle im Leben der Portugiesen. Von besonderer Bedeutung sind dabei Wallfahrtsorte wie Fátima und die portugiesischen Schutzheiligen.