Alfama in Lissabon
Bairro de Alfama
Der älteste Stadtteil von Lissabon heißt Alfama. Zwischen all den engen Gassen und Straßen kann es dir schnell passieren, die Übersicht zu verlieren. Aber nirgendwo in Lissabon macht es mehr Spaß sich zu Verlaufen als hier.
Das Viertel an der Mündung des Tejo war einst das Herz von Lissabon. Im Mittelalter verlor es an Bedeutung und galt als Ort der armen Fischer und Hafenarbeiter.
In so mancher Gasse ist der ursprüngliche Charme hängen geblieben und hat sich mit dem modernen Leben vermengt. Mittlerweile ist Alfama wieder die Seele von Lissabon. Nirgendwo in der Stadt ist die Dichte an Sehenswürdigkeiten so hoch.
Nirgendwo in der Stadt wirst du enger mit der Lebensweise der Portugiesen in Lissabon in Kontakt kommen. Am Wochenende grillen die Bewohner gerne in ihren kleinen Gärten oder direkt auf der Straße. An vielen Ecken wird auch der berühmte Sauerkirchlikör (Ginjinha) verkauft.
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Heimat der Fischer und der Könige
Schon zu Zeiten des Römischen Reiches war Lissabon eine wichtige Handelsstadt am Atlantik. Der Aufstieg der Stadt ist jedoch eng mit dem Mauren verbunden, die im 7. Jahrhundert weite Teile der iberischen Halbinsel eroberten. Sie waren es, die das Stadtviertel Alfama bis heute prägen.
Die engen Gassen, die sich wie ein Labyrinth von Tejo bis auf den Burghügel winden, sind beispielhaft für die Bauweisen der Mauren. Auch die Bezeichnung Alfama geht auf die Mauren zurück und bedeutet so viel wie "Bäder". Ein Verweis auf die zahlreichen thermischen Quellen im Viertel.
Nach dem Rückzug der Mauren verlor Alfama zunächst an Bedeutung. Mit dem Aufschwung der Portugiesen zur Seemacht wuchs Lissabon enorm, Alfama lag plötzlich außerhalb der Stadtmauern.
Arme Fischer und Hafenarbeiter bewohnten den Stadtteil, das Rotlichtviertel lag hier. Hoch über Alfama residierten hingegen die Könige. Das Castelo de São Jorge – ebenfalls von den Mauren erbaut – war über Jahrhunderte die Burg der Könige von Portugal.
Alfama heute
Heute erinnert nur noch wenig an den einst rauen Charme, der in den engen Gassen von Alfama herrschte. Und doch gilt das Stadtviertel auch heute noch als Ort der Gegensätze. Mitte der 1970er Jahre wurden die alten Häuser in Alfama umfangreich saniert. Neben den alteingesessenen Bewohnern haben sich Künstler und Gastronomen niedergelassen. An keinem anderen Ort in Lissabon kannst du das echte Leben so hautnah spüren.
Großes Glück hatte Alfama während des verheerenden Erdbebens 1755. Während weite Teile der Stadt fast vollständig zerstört wurden, erlitt dieses Viertel kaum Schäden. Die Architektur der Mauren blieb erhalten. So kannst du heute durch die Gassen dieses verwinkelten Viertel auf den Spuren der Mauren, Könige und Hafenarbeiter wandern, die Alfama über Jahrhunderte prägten.
In Großteil der Alfama fahren keine Autos. Hier kannst eine wunderbare Ruhe inmitten des Großstadttrubels genießen. In der Hauptsaison wird aber auch das zunehmends schwieriger, da sich von früh bis spät immer größere Touristenmassen durch die Gassen schlendern.
Die Tram 28 – nicht nur auf Postkarten
Eines der bekanntesten Postkartenmotive ist das Bild der knallgelben Tram 28. Sie verbindet die Stadtviertel Graça mit Baixa und führt durch die engen Gassen der Alfama. Eine Fahrt mit der historischen Bahn aus den 1930er Jahren gehört zu jeden Aufenthalt in Lissabon dazu.
Die kleinen Remodelado Trams bieten nur wenig Platz und versprühen von außen wie innen einen besonderen Charme. Sie eignen sich perfekt für die kurvigen und engen Straßen, die vorbei an der Kathedrale von Lissabon und dem Miradouro de Santa Luzia führen.
Als Miradouro wird im Portugiesischen ein beliebter Aussichtspunkt bezeichnet. In der Alfama gibt es eine ganze Reihe von wunderbaren Orten, die dir einen einzigartigen Blick über das Viertel, die Mündung des Tejo und das Castelo de São Jorge bieten.
Der Miradouro de Santa Luzia ist sicherlich einer der bekanntesten Punkte. Von kultureller Bedeutung ist der Miradouro de Santa Catarina. Er ist ein beliebter Treffpunkt bei jungen Menschen, Künstlern und Touristen, die zum Sonnenuntergang hier zusammenkommen.
Alfama – ein Ort der Sehenswürdigkeiten
Wie bereits erwähnt ist Alfama der Stadtteil mit der höchsten Dichte an Sehenswürdigkeiten. Das Castelo de São Jorge prägt das Panorama des Viertels und thront auf dem Hügel. Alfons I. war der erste König, der im Castelo residierte. Bis ins 16. Jahrhundert war das Castelo Königsburg, heute ist es eine beliebte Sehenswürdigkeit mit grandiosem Ausblick über Lissabon.
Nahe dem Miradouro Santa Luzia findest du das Museu de Artes Decorativas, einem Museum für dekorative Künste.
Ein Zeuge der Vergangenheit ist die Catedral Sé Patriarcal. Sie wurde nach dem Sieg über die Mauren auf dem Bauplatz einer ehemaligen Moschee errichtet und ist die älteste Kirche Portugals.
Von großer geschichtlicher Bedeutung sind auch das Kloster São Vicente de Fora und die Igreja de Santa Engrácia aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche ist inzwischen ein nationales Pantheon zu Ehren der größten Portugiesen der Geschichte.
Hier findest du eine Übersicht der schönsten Stadtviertel in Lissabon.
Bairro de Alfama
Lissabon
Portugal