Brücke Vasco da Gama in Lissabon
Ponte Vasco da Gama

Geschichte | Besonderheiten | Maut
Wenn du nach Lissabon kommst, wirst du sie früher oder später sehen: Die Vasco da Gama Brücke, die sich majestätisch über den Tejo spannt. Mit ihrer beeindruckenden Länge von 17,2 Kilometern ist sie nicht nur die längste Brücke Europas, sondern auch ein faszinierendes Beispiel moderner Ingenieurskunst.
Die Geschichte hinter dem Giganten
Die Brücke wurde 1998 pünktlich zur Weltausstellung Expo '98 eröffnet. Benannt ist sie nach dem berühmten portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama, der als erster Europäer den Seeweg nach Indien entdeckte.
Der Bau dieses Mammutprojekts dauerte nur 18 Monate – eine beeindruckende Leistung, wenn du bedenkst, dass über 3.300 Arbeiter daran beteiligt waren.
Der Bau der Brücke in Lissabon hat etwa 900 Millionen Euro gekostet. Das Projekt wurde zur Hälfte durch EU-Mittel und zur anderen Hälfte durch private Investitionen finanziert, ohne portugiesische Steuergelder zu verwenden. Die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligte sich mit einem Kredit von 299 Millionen Euro an der Finanzierung.
Architektonische Besonderheiten
Was diese Brücke so besonders macht? Sie überquert den Tejo an einer Stelle, wo er sich zur Mündung hin zu einem breiten Ästuar öffnet. Die Konstrukteure mussten dabei einige Herausforderungen meistern:
- Die Brücke ist so gebaut, dass sie Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h standhalten kann
- Sie kann Erdbeben widerstehen, die doppelt so stark sind wie das verheerende Beben von 1755
- Die Hauptbrücke verfügt über eine Spannweite von 420 Metern
- Die Fahrbahnhöhe beträgt 47 Meter, damit große Schiffe problemlos passieren können

Praktische Tipps für die Besichtigung
Du kannst die Brücke nicht nur überqueren, sondern sie auch hervorragend fotografieren. Der beste Aussichtspunkt befindet sich im Stadtteil Parque das Nações, dem ehemaligen Expo-Gelände. Besonders eindrucksvoll ist der Anblick bei Sonnenuntergang, wenn sich die untergehende Sonne in der modernen Stahlkonstruktion spiegelt.
Ein Tipp für Fotografen
Möchtest du die Brücke in ihrer ganzen Pracht fotografieren? Dann empfehle ich dir einen Besuch am frühen Morgen. Das Licht ist dann besonders weich, und du hast gute Chancen auf spiegelglatte Wasseroberflächen, die für perfekte Reflexionen sorgen. Ein besonders schöner Fotospot ist auch der Strand von Alcochete auf der Südseite des Tejo.
Noch ein Geheimtipp: Der kleine Ort Samouco bietet einen ungewöhnlichen Blickwinkel auf die Brücke. Du erreichst ihn mit dem Bus von Montijo aus.
Verkehrsanbindung und Maut
Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, solltest du die verschiedenen Zufahrtsmöglichkeiten kennen:
- Vom Südufer erreichst du die Brücke über die Autobahnen A12 und A33.
- Vom Nordufer führen mehrere wichtige Verbindungen zur Brücke: die Ringstraße IC17 (CRIL), die Autobahn A1, Sacavém, die 2ª Circular und die IC2.
Die Mautstation befindet sich auf der Südseite des Tejo bei Montijo. In Richtung Lissabon stehen dir 12 Mautspuren zur Verfügung, davon 5 automatische (1 Via Card und 4 Via Verde Spuren).
Die Mautgebühren für die Ponte Vasco da Gama
Die Preise richten sich nach der Fahrzeugklasse:
- Klasse 1 (Pkw unter 1,10 m Höhe): 3,20 €
- Klasse 2 (Fahrzeuge über 1,10 m Höhe mit 2 Achsen): 7,15 €
- Klasse 3 (3 Achsen): 10,55 €
- Klasse 4 (4 oder mehr Achsen): 13,55 €
Rabatte mit ViaCard
Du kannst mit der ViaCard (gilt für Klasse 1 und 2) von verschiedenen Rabatten profitieren:
- Werktags 7-10 Uhr: 5 % Rabatt
- Werktags 10-7 Uhr: 10 % Rabatt
- Wochenenden und Feiertage: 10 % Rabatt
Zahlungsmöglichkeiten
Du kannst die Maut auf verschiedene Arten bezahlen:
- Bargeld
- Bankkarte
- Via Card
- Via Verde (elektronisches Mautsystem)

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Vasco da Gama Brücke
Wenn du die Brücke aus der Nähe erkunden möchtest, hast du mehrere praktische Möglichkeiten:
Vom Stadtzentrum Lissabons
Die beste Option ist die rote Metro-Linie bis zur Station »Oriente«. Von dort aus kannst du:
- zu Fuß durch den Parque das Nações spazieren (etwa 15-20 Minuten)
- den Bus 400 nehmen, der entlang des Flussufers fährt
Vom Parque das Nações aus
Der Parque das Nações bietet dir die besten Aussichtspunkte auf die Brücke. Du erreichst ihn:
- mit der Metro (Station »Oriente«)
- mit verschiedenen Stadtbussen
- mit den Vorortzügen der CP (Bahnhof Oriente)
Ein besonderer Tipp: Im Parque das Nações findest du einen schönen Uferweg (Passeio Ribeirinho), von dem aus du perfekte Blicke auf die Brücke hast. Der Spaziergang dorthin lohnt sich, da du unterwegs noch weitere Sehenswürdigkeiten wie das Oceanário oder die Marina entdecken kannst.
Zur Südseite der Brücke
Möchtest du die Brücke von der anderen Seite sehen, kannst du:
- von der Station Oriente den Bus nach Montijo nehmen
- ein Taxi oder Uber nutzen (etwa 20-25 Minuten Fahrt)
Fazit: Die Vasco da Gama Brücke ist mehr als nur eine Verkehrsverbindung – sie ist ein Symbol für das moderne Portugal und eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, die du dir bei deinem Lissabon-Besuch nicht entgehen lassen solltest.
Ponte Vasco da Gama
Lissabon
Portugal