Christuskloster in Tomar
Convento de Cristo
Die Geschichte des Christusklosters auf den Hügeln hoch über Tomar ist eng mit Alfons I. verbunden, dem ersten König Portugals. Er befreite das Land zu Beginn des 12. Jahrhunderts von afrikanischen Mauren und führte es zurück zum katholischen Glauben.
Zum Dank für die Unterstützung auf dem Schlachtfeld erhielten die Tempelritter aus Jerusalem ein Gebiet zwischen den Flüssen Tejo und Mondego. Sie wählten den Hügel rund um das heutige Tomar für den Bau einer Templerburg – der Geburtsstunde des Convento de Cristo im Herzen Portugals.
Für die Abwehr und den Glauben
1160 wurde mit dem Bau eines Kastells auf dem Hügel von Tomar begonnen. Sie wurde hoch oben auf einem Hügel am Fluss Tomar errichtet und galt für die Feinde des Abendlands als uneinnehmbar. Zur ursprünglichen Burg gesellte sich schon zwei Jahre später der erste Kreuzgang, sieben weitere sollten folgen. Die Templer konnten sich über Jahrhunderte der Gunst der portugiesischen Könige sicher sein und erweiterten die Burg immer weiter. Ihre finanziellen Mittel waren schier unendlich.
Zwar wurde der Templerorden 1314 verboten, das Convento de Cristo fiel danach jedoch in die Hände des Christusritterordens. Beide Orden waren faktisch identisch, sodass die Anlage über Jahrhunderte unter ritterlicher Führung stand. Viele Ritter zogen später als Seefahrer und Eroberer in die Welt. Das Ordenszeichen, das im Christuskloster allgegenwärtig ist, zierte ihre Flagge.
In ihrer Funktion als Wehr- und Sakralbau stand das Christuskloster in Tomar unter der Führung vieler Könige. Immer wieder wurde die Anlage erweitert, die sowohl dem Schutz des Königreiches diente, als auch ein wichtiger Ort für die Kirche war. Das Kloster wurde 1591 fertiggestellt. Die Klosteranlagen und ein fünf Kilometer langes Aquädukt wurden im 17. Jahrhundert fertigstellt.
Die Klosterkirche der Tempelritter
Von verschiedenen architektonischen Epochen ist die Klosterkirche geprägt. Zu Baubeginn im 12. Jahrhundert prägte der romanische Baustil die verantwortlichen Architekten. An der Grabeskirche in Jerusalem orientiert sich der Grundriss des Gotteshauses.
Über vier Jahrhunderte wurde an der Klosterkirche gebaut. Vor allem unter Heinrich dem Seefahrer und Manuel I. wurde das Bauwerk aufwendig erweitert. Der Innenraum ist geprägt von Malereien und Abbildern. Teilweise sind sie gotischen Ursprungs, teilweise wurden sie unter der Herrschaft Manuel I. entworfen. Der manuelinische Stil finden sich nicht nur im imposanten Innenraum, sondern auch am Eingang der Kirche wieder.
Das Christuskloster in Tomar ist umgeben von insgesamt acht Kreuzgängen. Besonders hervorzuheben ist Claustro de D. João III, der zu den einzigartigen Bauwerken des Manierismus in Portugal zählt.
Im Herzen von Portugals
Das Convento de Cristo befindet sich westlich der Stadt Tomar und prägt von einem Hügel aus das Panorama der Stadt. Tomar liegt rund zwei Autostunden von Lissabon entfernt in der Region Centro. Mit dem Zug erreicht man Tomar innerhalb von zwei Stunden, von Porto aus in rund drei Stunden.
Nicht nur das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Christuskloster ist eine Sehenswürdigkeit der Stadt. Ein weltweit einzigartiges Streichholzmuseum ist in der Ortschaft am Ufer des Tejo beheimatet. Tomar hat seit langer Zeit den Ruf einer Künstlerstadt und lockt unzählige Künstler aus ganz Europa an.
Tickets
Eintrittskarten für das Christuskloster in Tomar kannst du online bei Tiqets kaufen. Von Lissabon gibt es schöne Tagesausflüge nach Tomar.
Tipp: Mit der Lisboa Card hast du kostenlosen Eintritt ins Kloster.
Convento de Cristo
Colina do Castelo
2300-000 Tomar
Portugal