Chiado in Lissabon
Bairro do Chiado
Chiado ist das angesagte Stadtviertel in Lissabon, wenn es um Kunst, Kultur und Shoppen geht. Hier geben sich historische Denkmäler, altehrwürdige Geschäfte sowie die angesagtesten Cafés und Restaurants ein harmonisches Stelldichein, wie es wohl nur in Lissabon möglich ist.
Chiado ist eng mit dem Stadtteil Bairro Alto verbunden und liegt im Westen Lissabons nicht weit entfernt vom Baixa Viertel, wo sich der Tourismus konzentriert.
Tickets & Touren
Wenn du Chiado mit der Metro erreichen willst, solltest du bis zur Station Baixa-Chiado fahren und sie dann über den Ausgang »Largo Chiado« verlassen. Nur so kannst du den steilen Aufstieg von Baixa nach Chiado vermeiden.
Du solltest auf jeden Fall deine Kräfte schonen, denn im Chiado gibt es sehr viel zu sehen. Ein Bummel durch die beiden noblen Einkaufsstraßen Rua Garrett und Rua do Carmo, lohnt sich immer und es ist von Vorteil, ihn ausgeruht zu starten.
Weltberühmt ist der Elevador de Santa Justa, ein 1901 hergestellter Personenaufzug, der den Stadtteil Baixa mit dem höher gelegenen Chiado verbindet. Es handelt sich hierbei um eine 45 Meter hohe Stahlkonstruktion mit zwei aufwendig dekorierten Kabinen, in denen jeweils 24 Personen Platz finden.
Früher pfiffig und verschlagen, heute kulturelles Erbe
Im 16. Jahrhundert bedeutete der Begriff Chiado noch verschlagen oder pfiffig. In diesem Viertel, das früher nicht mehr war als einer der Stadtausgänge Lissabons, lebte von 1520 bis 1590 der portugiesische Nationaldichter António Ribeiro.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Chiado Treffpunkt von Künstlern und Literaten, die sich um die vielen nahe gelegenen Redaktionen und Verlage sammelten. Heute noch steht dort die Livraria Bertrand, die älteste seit 1732 betriebene älteste Buchhandlung der Welt.
Auch die Cafés, in denen sich berühmte Literaten trafen, begründeten den Ruf Chiados als kulturelles Zentrum nicht nur Lissabons, sondern ganz Portugals. Setze dich unbedingt einmal in das Café A Brasileira und bestelle dort einen unvergleichlichen Espresso, wie ihn auch schon der Maler José Sobral de Almada Negreiros genossen hat.
Die Feuersbrunst von 1988
Am 25. August des Jahres 1988 stand der Chiado fast vor seiner vollständigen Vernichtung. In den Lagerhäusern des traditionsreichen Kaufhauses Grandella kam es zu einem Brand, der sich in Windeseile auf zwei Hektar des Chiado ausbreitete. Bis heute ist nicht geklärt, wie es zu diesem Brand kam.
Insgesamt wurden durch das Feuer 18 geschichtsträchtige Gebäude zerstört, darunter waren historische Kleinode. So zum Beispiel das Eckhaus von Eduardo Martins, in dem seit 100 Jahren wundervolle Bettwäsche, Spitzen und Stickereien verkauft wurden. 1.680 Feuerwehrleute waren nötig, dieses Feuer unter Kontrolle zu bringen. 60 von ihnen wurden verletzt, einer bezahlte den Einsatz mit seinem Leben.
Der von der Lissabonner Stadtverwaltung beauftragte Architekt Álvaro Siza Vieira leistete jedoch hervorragende Arbeit in der Wiederherstellung des zerstörten Stadtteils, bei der sämtliche Außenfassaden restauriert und alle Innenbereiche sowie die hinteren Teile der Gebäude nach modernsten Richtlinien neu gestaltet wurden.
Hier findest du eine Übersicht der schönsten Stadtviertel in Lissabon.
Bairro do Chiado
Lissabon
Portugal