Aquädukt Águas Livres in Lissabon

Aqueduto das Águas Livres

Aquädukt Águas Livres Lissabon
Das Aquädukt Águas Livres in Lissabon spannt sich über das Tal von Alcântara ( guentermanaus / Shutterstock.com )

Nur wenige zeitgenössische Bauwerke haben das große Erdbeben in Lissabon im Jahr 1755 damals unbeschädigt bzw. funktionstüchtig überstanden, doch der auf Geheiß von König Johann V. zwischen 1731 und 1748 zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung errichtete Aqueduto das Águas Livres von Queluz (Kreis Sintra) über Caneças (Kreis Odivelas) bis in den Stadtteil Campolide gehörte dazu.

Das nicht nur für die seinerzeitige Epoche imposante Bauwerk führte bis 1967 das Wasser über eine unter- und oberirdische Strecke von 18,5 Kilometern sowie über 14 gotische Rundbögen durch das Tal von Alcântara im heutigen Westen der portugiesischen Hauptstadt.

Der Aquädukt beendete den chronischen Wassermangel in Lissabon, erlangte aber auch traurige Berühmtheit, weil dort der Bandit und Räuber Diogo Alves bis Ende der 1830er Jahre zahlreiche Reisende überfiel und tötete.

Wo einst ein berüchtigter Wegelagerer seine Opfer fand, kannst du heute spazieren

Ab 1880 verminderte sich die Bedeutung des Aquädukts aufgrund der Inbetriebnahme des neuen Aquädukts von Alviela, der das Wasser des gleichnamigen Flusses mit Hilfe von Dampfmaschinen zum zuvor angelegten Reservoir von Barbadinhos im zentral gelegenen Stadtteil São Vicente deutlich schneller und zuverlässiger transportierte.

Die endgültige Stilllegung des Bauwerks erfolgte schließlich im Jahr 1968. Der wegen der weiter oben genannten Verbrechen ab 1853 gesperrte Fußweg über die Rundbögen ist seit einigen Jahren zwischen Anfang März und Ende November wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und kann gut für Spaziergänge mit tollem Blick auf die umliegende Landschaft genutzt werden.

Ganz in der Nähe können auch das historische Reservoir Reservatório da Mãe d'Água das Amoreiras als Teil des Wassermuseums von Lissabon und der historische unterirdische Wasserspeicher Reservatório da Patriarcal im Jardim do Príncipe Real im Stadtteil Mercês besichtigt werden.

Das nasse Element und das große Einkaufszentrum ganz in der Nähe

In dem aufwendig und originalgetreu sanierten Wassermuseum finden heute das ganze Jahr über zahlreiche Feste und Veranstaltungen statt, so zum Beispiel Firmenempfänge, Konzerte und Modeschauen.

Der alte Baumbestand auf der Praça do Príncipe Real bietet sich auch bestens für eine kleine Pause im Schatten an, so etwa, nachdem man die Igreja de Nossa Senhora das Mercês aus dem frühen 17. Jahrhundert oder das portugiesische Verfassungsgericht (Tribunal Constitucional de Portugal) in der Rua de O Século besichtigt hat.

Ebenfalls sehenswert ist auch der imposante Stadtpalast Palacete Ribeiro da Cunha von 1877, der seit dem Jahr 2013 das große Einkaufszentrum Embaixada mit zahlreichen Geschäften und mehreren Restaurants beherbergt.

Reiseinfos
Adresse

Aqueduto das Águas Livres
Calçada da Quintinha 6
1070-225 Lissabon
Portugal

38.726659, -9.166503

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