Serra de Monchique
Serra de Monchique – das grüne Herz der Algarve
Die nur 20 km von der Küste entfernte Serra de Monchique ist der perfekte Ort, um einen Blick von oben auf die Landschaft der Algarve zu werfen und sich am Bergleben zu erfreuen. Besonders gut geht dies von den Gipfeln Fóia und Picota aus. Denn der Fóia ist mit 902 Metern der höchste Berg der westlichen Algarve.
Das Gebirge selbst besteht aus Schiefer und Sandstein, die als Baumaterial an der Algarve Verwendung finden. In den Bergen von Monchique entspringen die Flüsse Seixe, Aljezur und Odiáxere – sie wiederum versorgen die Küste mit Trinkwasser.
Weite Laubwälder mit Walnussbäumen, Pinien, Stein- und Korkeichen, Kastanien, Rhododendren und Magnolien bedecken die Berghänge der Serra de Monchique. Sie ist bekannt für ihre üppige Vegetation und ihren Artenreichtum. Unter den Bäumen erstreckt sich ein bunter Blumenteppich. Ab 600 m aufwärts beginnt die baumfreie Zone und duftende Zistrosen erobern die Hänge.
Unzählige Vögel, Insekten und Reptilien sind in der Serra de Monchique zuhause. Unter den Säugetieren findest du Wiesel, Marder, Luchse, Fischotter und Ginsterkatzen. Verantwortlich für dieses grüne Paradies ist das fast subtropische Klima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und angenehmen Temperaturen.
Leider fallen immer mehr Waldflächen der Holzindustrie zum Opfer, die lieber Eukalyptus, Pinien und Akazien für wirtschaftlichen Profit pflanzt. Einige seltene Tier wie der Habichtsadler und die Iberische Smaragdeidechse sind vom Aussterben bedroht, der Wasserspiegel befindet sich auf einem bedrohlich niedrigen Niveau. Initiativen zum Schutz der Serra de Monchique bemühen sich, wenigstens eine Fläche von 76.000 Hektar der Serra unter Naturschutz zu stellen.
Wandern in der Serra de Monchique
Der beste Weg die Serra de Monchique zu erkunden ist auf einer Wanderung. Vorbei geht es durch idyllische Wälder, an plätschernden Bächen und über Blumenwiesen. Die Temperaturen sind niedriger als an der Küste und bieten vor allem im Sommer eine willkommene Erfrischung.
Zu den beliebtesten Wanderungen gehören die Aufstiege auf den Fóia und den Picota: Von oben hast du eine spektakuläre Sicht bis zum Meer. Den Aufstieg auf den Fóia (PR 3) Monchique – Fóia kannst du auf dem Gipfel starten und dann bergab laufen. Oder du beginnst im Dorf Monchique und läufst hin und zurück. Eine Strecke ist rund 6,5 km lang und dauert je nach Kondition 2 Stunden.
In der Nähe des Fóia Gipfels startet ebenfalls eine interessante Rundwanderung. Sie ist im Wanderführer des Rother-Verlags genau beschrieben. Wie kommst du her? Du fährst mit dem Auto auf der A22 bis nach Monchique und folgst dort den Schildern Richtung Fóia.
Bergdorf Monchique
Das touristisch gut erschlossene Dorf Monchique liegt auf einer Höhe von 458 m zwischen dem Picota und dem Fóia. Hier nimmt das reizende Bergleben täglich seinen Platz und es gibt zahlreiche Unterkünfte, Restaurants und Shops mit den Produkten der lokalen Bauern und Handwerker.
Das Dorf ist umgeben von einer üppigen Natur, vor allem die uralten Magnolienbäume sind sehenswert. Ein typisches Merkmal der hiesigen Architektur ist der extrem breite Schornstein – er erstreckt sich über die gesamte Küchenbreite.
Im Ort lohnt sich ein Besuch des wunderbaren Platzes Largo de São Sebastião, der Kirche Matriz de Monchique mit schönen Dekorationen im Inneren und der Einsiedelei Ermida de S. Sebastião.
Ganz in der Nähe besuchst du die Ruinen des Convento de Nossa Senhora do Desterro. Das ehemalige Franziskanerkloster wurde im 15. Jh. im manuelinischen Stil erbaut und bei dem Erdbeben von 1755 schwer beschädigt.
Caldas de Monchique
Nur 5 km von Monchique liegen der Kurort Caldas de Monchique mit seinen heißen Quellen, denen man Heilkräfte zuspricht. Schon die Römer badeten hier ihre müden Knochen. Der Spa-Bereich mit Sauna und Dampfbad steht auch Tagesgästen offen.
Willst du nicht baden, kannst du dir Heilwasser an einem Brunnen abzapfen und mit nach Hause nehmen: Es soll bei Gelenkbeschwerden, Rheuma und Lebererkrankungen Linderung verschaffen.
Miradouro da Fóia
Der Aussichtspunkt des Fóia ist der höchste der Algarve. Hier schweift dein Blick über die herrliche Natur und bis zum Horizont. Im Süden befindet sich die Küste des Atlantiks mit dem Fjord Ría de Alvor, im Osten liegen die Stauseen Funcho und Arade.
Im Norden grenzt die Serra de Espinhaço de Cão und im Westen liegen die Stadt Sagres und das Cabo de São Vicente.
Aussichtspunkt auf dem Picota
Der Picota mit 774 m Höhe ist der zweithöchste Gipfel der Serra de Monchique und bietet einen atemberaubenden Panoramablick. Der Anstieg ist steiler als auf den Miradouro da Fóia, lohnt sich aber auf jeden Fall. Auf deinem Weg läufst du durch die typische Bergvegetation.
Aussichtspunkte in der Serra de Monchique:
- Miradouro de São Sebastião
- Miradouro da Fóia
- Miradouro da Picota
- Miradouro da Fonte Santa
- Miradouro das Caldas
- Miradouros em Alferce (in der Umgebung des Ortes Alferce befinden sich 5 Aussichtspunkte)
- Miradouro do Picos Marmelete
Wasserfälle – cascatas
In der Serra de Monchique gibt es zahlreiche Wasserfälle. Besonders lohnenswert sind die Cascata de Barbelote, die Cascata des Chilrão an der Straße Marmelete mit Chilrão und die Cascata do Penedo do Buraco in der Nähe der Teerstraße bei Penedo do Buraco. Die Cascata do Barbelote liegt an der Straße Vale de Largo – Barbelote.
Gastronomie
Versäume es nicht, die typische und vielseitige Gastronomie von Monchique zu genießen! In der fruchtbaren Gegend mit dem warmen feuchten Klima wachsen zahlreiche Obst- und Gemüsesorten. Sie werden in einem Eintopf mit traditionellen portugiesischen Würsten zu leckeren Gerichten kombiniert. Die Rezepte sind streng geheim und werden nur innerhalb der Familie von einer Generation an die nächste weitergereicht.
In Monchique isst man gerne: Assadura à Monchique (Geschnetzeltes vom Schwein), Feijão com arroz (Bohnen mit Reis) und Grão com couve (Kichererbsen mit Kohl. Im Restaurante Jardim das Oliveiras in Monchique serviert man dir die gute traditionelle Küche.
Fazit: Ein Besuch der Serra de Monchique ist das ganze Jahr lohnenswert. Im Sommer kannst du hierher vor den hohen Temperaturen an der Küste fliehen. Im Winter kannst du Radfahren und Wandern. Auch eine Autofahrt durch das Gebirge hat durchaus ihren Reiz und es gibt Vieles zu entdecken.
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